Leserbrief vom 2022-01-20 zum Leitartikel „Genug geredet“ im SPIEGEL 2022-01-15
 
Ich weiß, ich weiß, ob jetzt in Chicago ein Ofen umfällt oder ich einen Leserbrief schreibe, wird den Lauf der Welt nicht ändern. Aber es geht mir gehörig auf den Zeiger (um es mal milde auszudrücken), wie in vielen deutschen Medien Kriegshetze in Bezug auf Russland betrieben wird. Natürlich hat Russland Sicherheitsinteressen und fühlt sich zunehmend bedrängt und natürlich haben Europa, NATO und allen voran die USA, die Milliarden in die ukrainische Opposition gesteckt haben, diese Situation u.a. mit der Spaltung der Ukraine herbeigeführt. Wird alles verdrängt und im Ergebnis manipuliert. Russland ist nicht der Aggressor, sondern befindet sich eindeutig in der Defensive, und jetzt, wo der russische Bär sich wehrt, ist das Geschrei groß: oh! Die Russen bedrohen uns! Es ist schon enorm zu sehen, wie wir immer wieder den Lügen der amerikanischen Politik auf den Leim gehen, es ist ja bei weitem nicht das erste Mal. Die USA haben kein Interesse daran, dass Europa oder Deutschland gute Beziehungen zu Russland (oder nebenbei bemerkt auch zu China) führen, im Gegenteil, das amerikanische Credo lautet: niemals ging es uns so gut wie im Kalten Krieg. Außerdem stehen selbstverständlich auch machtpolitische wie rein wirtschaftliche Interessen dahinter. Im Grunde genommen benehmen sich die verantwortlichen Politiker wie kleine Kinder im Sandkasten (bähä! Meine Schaufel…!), mit dem Unterschied, dass es verheerende Folgen für die Menschen dieser Welt und den Frieden hat. Und Medien wie der SPIEGEL machen munter mit. Nein, es ist niemals genug geredet, aber der Mensch zeigt sich leider nicht gerade vernunftbegabt, wie dieser „Leitartikel“ in jeder Beziehung deutlich zeigt.